Shotokan

Der Begriff "Shotokan" wurde von Meister FUNAKOSHI eingeführt und war der Name der ersten Karatetrainingsstätte, die 1936 in Japan errichtet wurde. Ein nationales Komitee von Karatefreunden um Funakoshi wählte diese Bezeichnung, die gleichzeitig auch dem Jugendpseudonym Funakoshis angelehnt war. Shotokan bedeutet "Haus des Pinienrauschens".

FUNAKOSHI kam 1922 im Alter von 55 Jahren allein nach Japan, um Karate vorzustellen. Vorausgegangen war eine Karatevorführung auf Okinawa anlässlich des Besuchs des Kronprinzen von Naha. Daraufhin wurde FUNAKOSHI nach Japan eingeladen, wo die Kriegskünste sehr populär waren. In Tokio sollte in diesem Jahr eine große Schau der Leibeserziehung stattfinden, für die JIGORO KANO, der Begründer des modernen Judo, verantwortlich war.

FUNAKOSHI wollte eigentlich nach dieser Vorführung wieder nach Okinawa zurück, blieb dann aber auf vielfältigem Wunsch in Japan, um Karate zu lehren. Unterstützt von KANO legte er (dem Vorbild des Judo folgend) den Wert mehr auf die richtige inner Einstellung, den Geist, im Sinne des Do. Angeregt durch seinen Erfolg kamen bald noch andere Karatemeister von Okinawa nach Japan, um auch dort ihre Kunst zu verbreiten.

Obwohl es für FUNAKOSHI nur ein Karate gab, war es unvermeidlich, dass die verschiedenen Karatemeister "Ihr" Karate unter bestimmten Namen einführten, um ihre eigene Auffassung von Karate populär zu machen.